Medizin


SARS

"SARS ist die Abkürzung für schweres akutes respiratorisches Syndrom Im November 2002 kam es erstmals zu Häufungen einer infektiösen, schwer verlaufenden Pneumonie in der chinesischen Provinz Guangdong auf, die bis dato unbekannt war. Bezeichnet wurde die Erkrankung als schweres akutes respiratorisches Syndrom (SARS). Ausgehend von diesen Infektionen kam es im März 2003 zu einer weltweiten Epidemie, die 32 Länder mit gemeldeten 8.098 Erkrankungsfällen betraf."
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"Als Erreger von SARS konnte bereits nach kurzer Zeit eine neue Coronavirus-Variante, die inzwischen als SARS-CoV bezeichnet wird, isoliert werden. Coronaviren galten bis dato als häufige Ursache für in der Regel banale Infektionen des Nasen-Rachenraumes oder Gastrointestinaltrakts."...


Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS)

Das Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS) ist eine massive Reaktion der Lunge auf diverse schädigende Faktoren und geht mit einer schweren Einschränkung der Oxygenierung einher. Unabhängig von der auslösenden Noxe kommt es zu einer Kaskade pathophysiologischer Reaktionen, die in drei Phasen verläuft und als akut lebensbedrohliches Krankheitsbild in einem Lungenödem mit hyperkapnischer respiratorischer Insuffizienz mündet. Die kausale Therapie besteht in der Behandlung der auslösenden Ursache, begleitend ist häufig eine differenzierte Beatmungstherapie erforderlich. In schweren Fällen kann der Einsatz einer extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) erwogen werden. Die Letalität ist selbst bei adäquater Therapie hoch.



Verstorbene COVID-19-Patienten hatten alle Vorerkrankungen

Beitrag vom 22. April 2020

Die Obduktionen von 65 verstorbenen COVID-19-Patienten aus Hamburg zei­gen, dass alle Vorerkrankungen hatten. Einem Bericht des Rechtsmediziners Klaus Pü­schel an die Gesundheitsbehörde der Hansestadt zufolge litten die Verstorbenen vorwie­gend an kardiovaskulären Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkten und Arte­ri­osklerose.

Vorerkrankungen der Atemwege und der Lunge hätten zudem bei 46 Patienten vorgele­gen, heißt es in dem Bericht, über den NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung zuerst be­rich­tet hatten. Bei 28 Fällen bestanden andere Organschäden oder die Patienten hatten transplantierte Organe gehabt.

 


Neue Erkenntnisse: Wie das Coronavirus die Lunge schädigt

Beitrag vom  28. Mai 2020

 

Eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 kann ebenso wie eine schwere Grippe (Influenza) die Atemwege stark schädigen und zu einem Lungenversagen führen. Bislang ist jedoch kaum bekannt, welche molekularen Veränderungen das Virus im Lungengewebe genau auslöst, und wie sich diese Veränderungen von Schäden durch das Influenzavirus unterscheiden.


SARS-CoV-2: Evidenz spricht gegen Ansteckung über die Luft

Boston - Seit in experimentellen Studien gezeigt wurde, dass sich SARS-CoV-2 nicht nur über Tröpfchen, sondern auch über Aerosole verbreitet, herrscht eine rege Debatte darüber, ob Maske und Abstand überhaupt als Schutz ausreichen. Die Evidenz spricht allerdings gegen eine Ansteckung über die Luft, wie US-Mediziner in JAMA darlegen (DOI: 10.1001/jama.2020.12458).


Gesundheitsexperten kritisieren Corona-Politik scharf

Beitrag vom 4. Mai 2020

Die Corona-Impfung dauert vier Jahre, ungezielte Tests verzerren Messwerte, der Bundesregierung fehlt die politische Fantasie: Eine Gruppe hochrangiger Gesundheitsexperten meldet sich im Vorfeld neuer Bund-Länder-Gespräche mit provokanten Thesen zu Wort.


Grippewelle war tödlichste in 30 Jahren

Beitrag vom September 2019


Die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 hat nach Schätzungen rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet. Das sei die höchste Zahl an To­des­fällen in den vergangenen 30 Jahren, wie der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, mit Blick auf eine eigene aktuelle Auswertungen erklärte. Es gebe auch saisonale Wellen mit wenigen Hundert Todesfällen.


COVID-19-Obduktionen: Harte Fakten

Obduzierende Ärzte waren stets mit Infektionsszenarien konfrontiert. In Hamburg wurden daher auch in der Coronakrise bei der Leichenschau keine Abstriche gemacht. Daraus ist das bisher größte Kollektiv obduzierter COVID-19-Verstorbener hervorgegangen (DÄ 20/2020: „Obduktionen sind keinesfalls obsolet“ von Klaus Püschel und Martin Aepfelbacher).

 

Als Rechtsmediziner mit über 31 Jahren Berufserfahrung sehe ich die tagesaktuelle Bekanntgabe von COVID-2-Todesfällen – auch durch das RKI – sehr kritisch. Wo stammen diese Zahlen her, wie valide sind sie? Ich muss annehmen, dass sie allein aus klinisch erhobenen Daten stammen. Aber wissen wir denn ohne Obduktion, woran die Person verstorben ist? Nein, nicht mit der erforderlichen Sicherheit! Wir wissen nicht, ob eine typische COVID-2-Pneumonie todesursächlich war oder ob der klinische Verlauf uns nur eine solche Pneumonie vorgaukelte oder ob der Patient möglicherweise eine NYHA IV mit einem akuten Myokardinfarkt, eine Myokarditis oder was sonst noch die ICD-10 hergibt, hatte und der Corona-Nachweis lediglich ein Nebenbefund ist